Info-Mobil Endlagersuche

09.05.2023

Vertreter der Region informieren sich am Info-Mobil des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) über das weitere Verfahren zur Endlagersuche

Vertreter der Region haben sich am heutigen Dienstag, 09.05.2023, am Info-Mobil des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) über das weitere Verfahren zur Endlagersuche informiert. Darunter waren Wolfgang Brucker, Verbandsdirektor des Regionalverbands Südlicher Oberrhein, Hinrich Ohlenroth, Erster Landesbeamter des Landkreises Emmendingen sowie Christine Buchheit, Umweltbürgermeisterin der Stadt Freiburg.

Zur Endlagerung stehen hochradioaktive Abfälle in einer Menge an, die rund 1.900 Castor-Behältern entspricht. Diese müssen dauerhaft sicher endgelagert werden. Die für die Standortsuche zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte am 28.09.2020 den Zwischenbericht Teilgebiete vorgelegt. Dieser führt insgesamt 90 Teilgebiete auf, die etwa 54 % der Fläche Deutschlands abdecken und als geologisch potenziell geeignete Suchräume für das Endlager weiter betrachtet werden sollen. Die Region Südlicher Oberrhein ist dabei teilweise von einem Teilgebiet im kristallinen Wirtsgestein betroffen. Das Gesetz verlangt eine bundesweite, ergebnisoffene Standortsuche. Diese soll laut dem Standortauswahlgesetz (StandAG) partizipativ, wissenschaftsbasiert, transparent, selbsthinterfragend und lernend ablaufen.

„Nicht umsonst hat der Gesetzgeber für die Standortauswahl ein selbsthinterfragendes und lernendes Verfahren vorgesehen. Deshalb ist es wichtig, dass die zuständigen Institutionen des Bundes für neue Erkenntnisse und Gesichtspunkte im weiteren Prozess offen sind, vor allem auch aufgrund regionaler und lokaler Daten“, betont Hinrich Ohlenroth. Und Wolfgang Brucker führt aus: „Die Aufgabe jetzt ist, die berechtigten Informationsbedarfe der Verwaltungen und der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen und zu befriedigen. Welche Gefahren sind mit dem Endlager verbunden? Was passiert an der Oberfläche? Welche Transporte sind erforderlich? Und wie geht das Suchverfahren weiter vonstatten?“

Bürgermeisterin Christine Buchheit führt aus: „Das Verfahren zur Suche nach einem Endlager zeigt eindrücklich, welch komplexe und kostenintensive Jahrhundertaufgabe das Thema Atomkraft hinterlässt. Daher war es richtig, durch den Ausstieg aus der Atomenergie Mitte April dieses Kapitel für Deutschland abzuschließen.“

Großen Unmut in der Öffentlichkeit hatte der Ende letzten Jahres von der BGE veröffentlichte Zeitplan verursacht. Laut diesem wird die Standortsuche deutlich länger dauern, womöglich bis 2068. Die lange Verfahrensdauer bringt in vielerlei Hinsicht sehr große Herausforderungen mit sich. „Wichtig ist jetzt, trotzdem weiterhin zielstrebig die nächsten Schritte ins Auge zu fassen und dabei die Öffentlichkeit weiterhin kontinuierlich zu informieren“ stimmen alle drei Vertreter der Raumschaft überein.

„Der Regionalverband Südlicher Oberrhein wird die Entwicklung des Standortauswahlverfahrens weiterhin kritisch und konstruktiv für die Region begleiten“, sichert Wolfgang Brucker zu, und stellt weiter fest: „Falls das BASE im nächsten Verfahrensschritt ab 2027 eine Regionalkonferenz in unserer Region einrichten sollte, müssen die Interessen der Landkreise, Städte und Gemeinden und der Öffentlichkeit dort engagiert vertreten werden. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein wird sich in einer solchen Versammlung aktiv für unsere Region und ihre Einwohner einbringen“.