Schneller mit dem Rad an den Rhein

06.05.2022

Regionalverband stellt Untersuchungsergebnisse für Radschnellweg zwischen Freiburg und Breisach vor

Radschnellweg_Detailplan_Freiburg-Breisach
Übersichtskarte Radschnellwege Region Stand Mai 2022

Gestern, 05.05.2022, wurde im Planungsausschuss des Regionalverbands Südlicher Oberrhein die neueste Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg vorgestellt. Die Verbindung soll insbesondere für Pendelnde eine attraktive Möglichkeit schaffen, zügig und sicher im Korridor zwischen Freiburg und Breisach mit dem Fahrrad zu fahren. Uwe Petry vom beauftragten Planungsbüros VAR+ stellte die Untersuchungsergebnisse vor.

Bereits zwischen 2017 und 2018 wurde im Rahmen einer ersten Machbarkeitsstudie der rund 7 km lange Teilabschnitt von Freiburg bis nach March untersucht. Für diesen Abschnitt wurde auf der Vorzugstrasse ein Potenzial von 3300 bis 6200 täglichen Radfahrten und ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,9 ermittelt. (Ist der gesamtwirtschaftliche Nutzen höher als die zuvor notwendigen Investitionsmaßnahmen ergibt sich ein Verhältniswert größer 1.) „Die sehr positiven Ergebnissen der damaligen Studie haben uns ermutigt, auch den weiterführenden Abschnitt von March nach Breisach anzugehen“, so der Verbandsvorsitzende Otto Neideck.

Von der Freiburger Innenstadt bis an den Rhein

In dem nun untersuchten Abschnitt zwischen March und Breisach liegt das Nutzen-Kosten-Verhältnis bei rund 1,3. Die Studie bestätigt zudem, dass auf der identifizierten Vorzugstrasse die für Radschnellverbindungen erforderlichen Qualitätsstandards des Landes Baden-Württemberg eingehalten werden können. Damit ist die Realisierung auch dieses Abschnitts aus volkswirtschaftlicher und verkehrsplanerischer Sicht als positiv zu bewerten.

Als Start- und Zielpunkt in Breisach wurde der Bahnhof gewählt. Von dort verbindet die Trasse auf rund 18 km Ihringen, Wasenweiler, Gottenheim und Hugstetten. In Hugstetten befindet sich der Verknüpfungspunkt zu dem bereits untersuchten Abschnitt, der in Parallellage zur Bahntrasse der Breisgau‐S‐Bahn in das Freiburger Stadtzentrum führt. Im Zusammenhang mit dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke sind weitere Optimierungsmöglichkeiten zu prüfen. Im Einzelfall kann hierdurch die Notwendigkeit zur Querung der Bahntrasse entfallen, so dass der Radschnellweg noch direkter und störungsfreier verlaufen könnte.

Wesentliche Voraussetzung für die Realisierung eines Radschnellwegs ist eine ausreichend hohe Zahl an potenziellen Nutzerinnen und Nutzern. Bund und Land erwarten hier in der Regel mindestens 2000 Radfahrten pro Tag. Dieser Wert wird auch auf dem Abschnitt zwischen March und Breisach erreicht.

Mit der Fertigstellung der Machbarkeitsstudie entscheidet nun das Landesverkehrsministerium über die Baulastträgerschaft, das heißt wer für Planung, Bau und Betrieb der Radschnellwege aufkommt. Auch in den Fällen, wo das Land die Baulastträgerschaft nicht selbst übernimmt, können Planung und Bau mit bis zu 87,5 Prozent durch Bundes- und Landesmittel gefördert werden. Die ermittelten Gesamtkosten für den Abschnitt March – Breisach betragen rund 18,5 Mio. Euro. Für den Abschnitt Freiburg – March wurden 2018 Kosten von rund 12,5 Mio. Euro ermittelt.

Petry hob die äußerst konstruktive Zusammenarbeit mit den Städten, Gemeinden und dem Landkreis sowie weiteren engagierten Partnern der eigens eingerichteten Steuerungsgruppe hervor, welche intensiv an der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie mitgewirkt hatten. Wie bereits bei den vorangegangenen Machbarkeitsstudien wurde auch diese Untersuchung finanziell vom Land gefördert, wofür sich Verbandsdirektor Wolfgang Brucker bedankte. „Der Regionalverband hat in den letzten vier Jahren zehn Machbarkeitsstudien für Radschnellwege veröffentlicht, von denen mittlerweile drei zu einer Übernahme der Baulastträgerschaft geführt haben. Auch der jetzt untersuchte Radschnellweg sollte alsbald realisiert werden. Wir sehen gute Gründe, warum dieser Radschnellweg in die Baulastträgerschaft des Landes übernommen werden sollte“, so der Verbandsdirektor.

Die Machbarkeitsstudien des Regionalverbands sowie weitere Informationen zu Radschnellwegen finden sich auf der Internetseite des Regionalverbands unter www.rvso.de/rsw.