28.02.2022
Positionspapier des Initiativkreises Metropolitane Grenzregionen
Die Oberrhein-Region ist über die Grenzen von Deutschland, Frankreich und der Schweiz hinweg eng verflochten. Das gilt für den Arbeitsmarkt, aber auch für das Einkaufen, für Kultur- und Freizeitangebote etc. Das freie Überqueren der Grenze – eine Errungenschaft der Schengener Abkommen – ist in den Grenzregionen zur alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden. Mit der überstürzten Wiedereinführung von Grenzkontrollen und Einreisebeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie wurden die Grenzregionen abrupt vor neue Herausforderungen gestellt. Der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt mit seinen zahlreichen Grenzpendlern, Wirtschaft, Handel und Gastronomie, aber auch soziale Beziehungen im Grenzraum waren in besonderem Maße von den Grenzschließungen betroffen.
Die langfristigen Auswirkungen der Pandemie sind noch nicht verlässlich abschätzbar. Das pandemische Geschehen ist nach wie vor aktuell und wird auch die Grenzregionen in Zukunft beschäftigen. Die Pandemie hat systemische Defizite in und im Umgang mit den Grenzregionen aufgezeigt. Zugleich wurde deutlich, wie wichtig eine funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist, gerade in krisenhaften Situationen.
In einem intensiven Austausch hat der Initiativkreis Metropolitane Grenzregionen (kurz IMeG) Herausforderungen, Erfahrungen und Erkenntnisse während der pandemischen Lage zusammengetragen, die für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von praktischer Relevanz sind, und erste Lehren daraus gezogen. In seinem Positionspapier „Grenzregionen in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie“ formuliert der IMeG hierzu acht Thesen, die darauf abzielen, die Grenzregionen krisenfest weiterzuentwickeln.
Aus Sicht der IMeG-Partner am Oberrhein muss der Anspruch für die Zukunft sein, dass einerseits in Berlin, Paris und Bern das Verständnis für das Funktionieren der Grenzregionen wächst. Andererseits müssen auch die Akteure in den Grenzregionen in Zukunft besser auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren (können), um negative Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Wirtschaft sowie den sozialen Zusammenhalt in Grenzregionen zu vermindern.
Weitere Informationen zum IMeG unter www.metropolitane-grenzregionen.de und unter www.rvso.de/imeg. Das Positionspapier „Grenzregionen in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie“ ist auch in französischer und englischer Fassung verfügbar.