Landesgartenschauen in Neuenburg am Rhein und Offenburg

31.07.2020

Vorstellung der Konzepte im Planungsausschuss des Regionalverbands.

2022 findet in der Region Südlicher Oberrhein die nächste Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein statt. Zugleich läuft gerade das Bewerbungsverfahren um die Landesgartenschauen der Jahre 2032, 2034 und 2036, um deren Ausrichtung sich die Stadt Offenburg beworben hat. Dies war Anlass für die Vorstellung der Konzepte für beide Landesgartenschauen im Planungsausschuss des Regionalverbands Südlicher Oberrhein, da beide in die Region hineinwirken werden.

Nach den Landesgartenschauen in den Jahren 2004 bzw. 2018 in Kehl/Strasbourg bzw. Lahr steht 2022 die nächste Landesgartenschau in der Region an. Sie findet in Neuenburg am Rhein statt. Der Bürgermeister der Stadt Neuenburg am Rhein, Joachim Schuster hat die Konzeption sowie den aktuellen Stand der Vorbereitungen zusammen mit der Geschäftsführerin der Landesgartenschau-GmbH, Andrea Leisinger, den Mitgliedern des Planungsausschusses des Regionalverbands Südlicher Oberrhein vorgestellt. „Eine Stadt geht zum Rhein“ lautet das Motto der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein. „Dadurch soll die Distanz zwischen dem Stadtkern und dem Rhein, die sich u.a. infolge der Rheinkorrektur ergeben hat, wieder geschlossen werden“, so Frau Leisinger. In der Präsentation wurde deutlich, dass es sich bei einer Landesgartenschau vor allem um ein Projekt der Stadtentwicklung handelt. „Französische Freunde, mit denen wir vor Jahren über das Format Landesgartenschau gesprochen und uns dieses vor Ort angesehen haben, suchten immer die Achterbahn und waren etwas enttäuscht“, berichtet Joachim Schuster. Inzwischen seien die Partner aber vom Konzept begeistert, weshalb sie auch Partner der Landesgartenschau sein werden. Gleiches gilt für die sechs Zähringer-Städte in der Schweiz, die zusammen mit den sechs deutschen Zähringer-Städten, wozu auch Neuenburg am Rhein gehört, auf der Landesgartenschau vertreten sein werden. Insgesamt wurde bei dem Vortrag deutlich, dass Neuenburg bei der Ausrichtung der Landesgartenschau auf die Vernetzung mit der Region setzt. So wurden mehrere zeitlich parallele Projekte kurzerhand in die Konzeption der Landesgartenschau miteinbezogen. Die ehemalige Kreismülldeponie wird rechtzeitig vor Beginn vollständig renaturiert sein und in das Landesgartenschaugelände miteinbezogen. Das Integrierte Rheinprogramm wird ein weiterer Baustein sein. Auch einige Straßenbauprojekte werden mit dem Ziel Landesgartenschau umgesetzt. Auf Nachfrage aus dem Gremium, wie man ein solches Großprojekt meistere, entgegnete Schuster: „Wir wundern uns selber. Für eine 13.000-Einwohner-Stadt wird die Ausrichtung einer Landesgartenschau angesichts der hohen Anforderungen künftig wohl nicht mehr möglich sein. Dennoch ist es eine riesige Chance, eine Stadt nach vorne zu bringen.“

Im Anschluss präsentierte der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens die Bewerbung seiner Stadt für die Ausrichtung der Landesgartenschau der Jahre 2032, 2034 oder 2036. „Wir nehmen alle Jahre“ begann der OB seine Ausführungen und machte damit deutlich, dass es ihm darauf ankommt, dass man für die Ausrichtung in einem der genannten Jahre den Zuschlag bekommt. Mit einem kurzweiligen Imagefilm stimmte er die Anwesenden auf die Bewerbung ein. „Wir wollen die Kinzig erlebbar machen und näher an die Stadt bringen“, betonte Steffens. Zudem sollen städtebaulich herausfordernde Bereiche in die Landesgartenschau einbezogen und damit attraktiver werden. „Damit wollen wir nicht nur während der Zeit der Landesgartenschau, sondern auch darüber hinaus bleibende Verbesserungen erreichen“, so Steffens weiter. Aktuell sei die Bewertungskommission des Landes noch in den Bewerberstädten unterwegs. Im Herbst wird erwartet, dass sie dem Kabinett einen Vorschlag unterbreiten wird und Offenburg den Zuschlag für eine der Landesgartenschauen erhalten werde.

„Wenn man beide Konzepte vergleicht, so haben sie bei aller Unterschiedlichkeit, eine Gemeinsamkeit: Bei beiden geht es um den Zugang zum Wasser“, so Otto Neideck, Vorsitzender des Regionalverbands. Für die CDU-Fraktion im Regionalverband ergriff die Vorsitzende Edith Schreiner, die frühere Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg, das Wort und zollte zunächst der Konzeption der Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein ihren Respekt. Sie war es auch, die die Bewerbung der Stadt Offenburg um eine Landesgartenschau während ihrer Amtszeit initiiert hatte. „Es ist ganz hervorragend, wie sich eine Stadt durch eine Landesgartenschau umgestalten und was in einer Stadt bewegt werden kann“, zeigt sich Fraktionsvorsitzende Schreiner überzeugt.